EPL und KEK geben je fünf einfache Regeln für das "Sprechen" und das "Zuhören" an die Hand, mit denen Gespräche viel konstruktiver geführt werden können: Ich kann besser ausdrücken, was ich meine, und ich kann anders zuhören, sodass ich mehr verstehe. Die Qualität der Gespräche verändert sich, und Paare können auch Streitgespräche führen, ohne sich gegenseitig zu verletzen.
Diese Sprecher- und Zuhörer-Regeln werden in einem ersten Schritt erarbeitet und miteinander vereinbart. Sie zu kennen, ist das eine, sie darüber hinaus auch anzuwenden, das andere. Genau das "trainiert" das Paar im weiteren Kursverlauf.
Um mit den Regeln etwas vertrauter zu werden, werden ihnen zunächst Themen vorgegeben. Doch schon in der zweiten Kurseinheit bespricht jedes Paar für sich - räumlich getrennt von anderen Paaren - eigene Themen: "positive" und "negative" Gefühle, die Erwartungen an ihre Beziehung, die Vorstellungen von einem guten Zusammenleben, von einer erfüllten Sexualität...
Damit dies gelingt, werden die Paare von speziell ausgebildeten Trainerinnen und Trainern gecoacht. Diese haben die Kursleitung in einer zertifizierten Ausbildung erlernt. Außerdem werden sie durch regelmäßige Supervisionen fortgebildet, die auch die Reflexion der eigenen Tätigkeit umfasst. Sie unterstützen die Paare durch unmittelbare und nicht inhaltliche Interventionen. Beispielsweise ermutigen sie, Gefühle zu beschreiben, die konkrete Situationen oder Verhaltsweisen ausgelöst haben, oder sie halten bei verletzenden Vorwürfen das Gespräch an und bieten alternative Äußerungen an.
Ein Kurs besteht in der Regel aus vier Paaren mit zwei Trainer*innen.
EPL und KEK wurden vom Institut für Kommunikationstherapie, München, entwickelt. Wissenschaftliche Begleitstudien zeigen, dass die Paare auch noch nach Jahren von den Trainings profitieren. Auch fünf Jahre nach einem Training gehen Paare partnerschaftlicher miteinander um, zeigen im Gespräch mehr Verständnis füreinander und verletzen sich weniger als die Paare der "Kontrollgruppe". Gleichzeitig blieb bei den EPL-Paaren die Zufriedenheit mit der Partnerschaft über den gesamten Erhebungszeitraum von fünf Jahren viel stabiler und es kam zu sechsmal weniger Scheidungen als bei Kontrollgruppen.
Eine dreijährige Langzeitstudie zu KEK zeigt u.a., dass Paare im Zuge der Kursteilnahme ihre Kommunikation und ihre Ehequalität in vielen Bereichen verbessern konnten, darunter auch die Zufriedenheit mit der Kindererziehung, und dass diese Ergebnisse auch noch nach drei Jahren anhielten.
Von EPL und KEK profitieren Paare, die Ja zueinander sagen. Sie sind keine Therapie oder Beratung. Paare, die schwerwiegende Konflikte haben, denen es schon längere Zeit nicht mehr gelungen ist, sich zu versöhnen oder die eine Trennung beabsichtigen, erhalten bei Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen kompetente Unterstützung.